Lebenslauf

JOSEPH WASSWA, M.A.

Als Musikethnologe, Kirchenmusiker, Kulturwissenschaftler, Kulturförderpreisträger 2016 der Stadt Regensburg, Initiator des Himbisa-Mukama Projektes und des "Förderverein für Musik und Kultur Uganda e.V.", unterrichtet seit Sept. 2014 neben seiner augenblicklichen Promotion mit dem Schwerpunkt "Musikalische Integration", an der Sing- und Musikschule der Stadt Regensburg und als Dozent am Lehrstuhl für Musikpädagogik an der Uni Regensburg. 

Er studierte Musik and Musikethnologie an der Staatsuniversität Makerere in Kampala/Uganda und nach Erhalt eines Stipendiums der Diözese Regensburg schloss er 2013 das B Kirchenmusikstudium an der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik Regensburg erfolgreich ab. Im März 2016 schloss er den Masterstudiengang „Vergleichende Kulturwissenschaft“ an der Universität Regensburg ab und absolvierte unter anderem Zusatzausbildungen wie „Internationale Handlungskompetenz“ an der Ostbayerisch Technischen Hochschule (OTH) Regensburg. Als Dozent im Rahmen des Sprachförderprogramms SPRING (SPRache lernen durch SINgen, Bewegung und Tanz) der Universität Regensburg und seit 2016 als Referent bei dem Fort- und Weiterbildungsprogramm des Caritas Verbandes für Erzieher und Erzieherinnen, nutzt er seine Fähigkeiten und Fertigkeiten konstruktiv in der Schaffung neuer musikalischer und kultureller Strukturen. So begeistert er in seinen Workshops und Kursen Menschen jeden Alters und unterschiedlichster Herkunft mit afrikanischer und interkultureller Trommel- und Chormusik und erprobt verschiedene Rhythmen mit Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen in gestalterischer Zusammenarbeit. Außerdem bringt er sich im Förderverein für Musik und Kultur Uganda e.V. (www.fmk-uganda.org/)nicht nur in der künstlerischen und organisatorischen Leitung, sondern auch als zweiter Vorsitzender und Musikdirektor ein.

Joseph Wasswa wurde als eines von 10 Kindern am 30. Oktober 1985 in Nyendo-Masaka, Uganda geboren. Sein Vater, Charles Matovu Kabulassoke, war Kirchenmusiker und Leiter des Kirchenchores in der Gemeinde Nyendo. Seit dieser Zeit war Joseph daran interessiert, einen Karriereweg in der  Musik einzuschlagen. Seine ersten Musiktheorie- und Klavierstunden bekam er 1998  mit 13 Jahren, von dem ugandischen Almni der heutigen Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik in Regensburg, Pfarrer Joseph Nnamukangula, Diözesanmusikdirektor in  der Diözese Masaka/Uganda. Nach dem Besuch des Gymnasiums Bukalasa-Seminar, wurde er 2004 an der Makerere Universität in Kampala zugelassen, um ein Diplom als Bachelor der Musik zu erwerben. Während seiner Studienzeit an der Staatsuniversität Kampala bekam er im Alter von 19 Jahren Unterricht in Komposition, Musiktheorie, Klavierspiel von Prof. Dr. Justinian Tamusuza, Ethnomusikologie bei Dr. Sylvia Nannyonga–Tamusuza und musikalische Darbietung bei Mr. Adolu Otojoka, wobei ihm das Dirigieren immer viel Freude bereite.

Im August 2005 wurde Joseph Wasswa in Uganda als Nachwuchsgesamtsieger mit dem 1. Preis der Nationalebene Ostafrika im Wettbewerb für die Entwicklung der ostafrikanischen Nationalhymne ausgezeichnet. Im September 2005 ehrte die ostafrikanische Gemeinschaft diese Nationalhymne als drittbeste Komposition mit dem EAC Verdienstzertifikat (East African Community). Er schloss sein Studium 2007 mit der Gesamtnote „sehr gut“ ab.  An der Hochschule für katholische Kirchenmusik und Musikpädagogik lernte Joseph Wasswa Orgelspiel und Orgelimprovisation bei Prof. Heidi Emmert. Er erhielte u.a. Unterricht in Musiktheorie und Komposition bei Prof. Dr. Richard Bayer, in Perkussion bei Doz. Rudolf Bauer, in Dirigieren bei Prof. Kunibert Schäfer und in Klavier bei Doz. Angela Mayer.

Zusammen mit dem Agrarexperten Denis Kabiito hat Joseph Wasswa anlässlich der Verabschiedung von Präsidenten Gerd Sonnleitnner (DBV) in Anwesenheit von Bundeskanzlerin Dr. Merkel im September 2012 in Berlin (wie es der Berliner Zeitung zu lesen war) durch Wort- und Musikbeiträge das verbindende von Landwirtschaft und Musik für eine bessere Zukunft der Menschen in Uganda/Afrika demonstriert. Der Enthusiasmus und die Begeisterungsfähigkeit dieser beiden jungen afrikanischen Männer haben die Anwesenden geradezu fasziniert. Seit dem Zeitpunkt wird er oft zur Veranstaltungen und Versammlungen des Deutschen Bauernverbandes (DBV), der BMLZ, BMZ, um einpaar zu nennen, in Berlin.

Er rief im Jahr 2011 das ehrgeizige Projekt IMLS "International School of Music, Languages and Studio Production" ins Leben ( https://www.fmk-uganda.org/unsere-dienste/beratung/  Bei dieser Einrichtung  handelt es sich um ein Kulturzentrum, eine  Kombination aus Musikschule, Sprachen- und Volkshochschule mit integrierten Tonstudios. Sie soll in Masaka/Uganda in der Nähe des Viktoriasees erbaut werden und bedürftigen Kindern die Möglichkeit bieten, durch Musik, Halt, Struktur und Gemeinschaft zu erfahren. 2014 rief er den Förderverein für Musik und Kultur e.V. ins Leben, um neben dem immateriellen Wert der Himbisa-Mukama Konzerte sowohl die deutsche Gesellschaft als auch die musikalische und sprachlich-kulturelle Bildung in Uganda zu unterstützen und zu fördern. Sie ermöglicht besonders benachteiligten talentierten Kindern zukünftige Berufschancen, einen erweitereren Blick auf das Leben und wahrscheinlich einen gesellschaftlichen Aufstieg.

Als Organist und Dirigent des Kirchenchores der Pfarrgemeinde Regensburg-Steinweg (Dreifaltigkeitskirche) übt er seinen Beruf als Kirchenmusiker aus. Im Juni 2010 wurde Joseph Wasswa zum Chorleiter des „Liedervereins Regensburg-Stadtamhof von 1848 e.V.“ bestellt. Darüber hinaus ist er der Leiter von GermAfrico, einer Gruppe für kulturelle afrikanische Musik.

Joseph Wasswa verfasste etliche musikalische Werke, darunter auch das uraufgeführte Orgelwerk  "Endere zivuge" (Lasst die Klänge der Orgel erklingen). Diese Komposition wurde am 22. Oktober 2010 von Prof. Franz Josef Stoiber bei einem Orgelkonzert mit ausgewählten Komponisten aller sechs Kontinente vorgetragen. "Ayi mukama tusaasire Ps 50/51" (Erbarme dich unser, Oh Herr), eine Komposition mit afrikanischen und europäischen Elementen, wurde am 13. März 2011 live im 1. Programm des ARD  beim Festgottesdienst zur Eröffnung der Misereor-Fastenaktion im Regensburger Dom übertragen. Für diesen Gottesdienst hatte Joseph Wasswa afrikanische Musik zum Evangelium komponiert, die abwechselnd von den Regensburger Domspatzen und einem afrikanischen Ensemble gesungen wurden.

Es folgten bereits verschiedenen Einladungen ins Ausland – nach Polen als Organist, nach Italien als Dirigent, als Komponist nach Kenia und Tansania und nach London zu einem Studienaufenthalt. Jedes Jahr im Sommer bietet Joseph Wasswa Kurse für afrikanische Musik sowohl in der bayerischen Musikakademie Schloss Alteglofsheim als auch im Amberger Raum an.